Stöpen in der Marsch
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Stöpen
Um einen Hochwasserschutz in den tiefliegenden Bereichen an der Küste zu bilden, werden Deiche errichtet. Um bei Deichbrüchen der 1. Deichlinie nicht zu große Überschwemmungen zu erhalten, werden neben dem Elb- oder Seedeich auch Mitteldeiche als 2. Deichlinie errichtet und unterhalten.
Um den Verkehr in die eingedeichten Flächen zu erleichtern, werden in den Deichen der 2. Deichlinie Einschnitte vorgenommen, die sogenannten Stöpen. Die Deichhöhe wird verringert und damit ein Überqueren des Deiches erleichtert.
Die seitlichen Stützmauern werden aus Beton oder Mauerwerk hergestellt, sie haben jeweils 2 große Nuten, in die im Sturmflutfall maßgerechte Bohlen oder Aluminiumdammbalken zu einer Doppelwand eingelegt werden. Diese Bohlen lagern in gut belüfteten Stöpenhäuschen neben der Stöpe oder in einer Nische in den Stützmauern.
Um die Stöpen abzudichten werden davor Sandsäcke aufgestapelt und der Zwischenraum mit Klei, Sand oder Kuhdung aufgefüllt. Diese Arbeit wird meist von den Freiwilligen Feuerwehren vorgenommen.
Die Stöpe ist mit Aluminiumdammbalken geschlossen und wird mit Kuhdung aufgefüllt. In der Betonwand ist die Nische zur Aufnahme der Dammbalken zu sehen. (Bild E.G.Scholz Hafenstöpe Kollmar aus Robert Stadelmann „Den Fluten Grenzen setzen“) 8
Stöpen in der 1. Deichlinie sind sehr selten. Immer dann, wenn eine Straße durch den Deich geführt werden muss, kann es auch hier Stöpen geben, die aber mit großen Stahltoren geschlossen werden. Am Schulauer Hafen in Wedel gibt es zwei solcher Stöpen.
Zusammengestellt von Rolf Herrmann, Fotos Elisabeth J. Herrmann. Stand 2021